Unterwegs in Düsterburg: Unterschied zwischen den Versionen

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Unterwegs in Düsterburg gilt heute als einer der Klassiker der deutschen Maker-Szene. Das Spiel war bereits seit 2001 in Entwicklung und trug in seiner Urfassung den Titel [[Zwei Leben]]. Unter diesem Namen erschien im November 2001 auch die erste spielbare Demo. Trotz der noch deutlich simpleren Inszenierung enthält Zwei Leben, was die Geschichte und das Szenario betrifft, bereits fast alle Grundbausteine des finalen Spiels. Wenig später wurde der finale Name ausgewählt.
 
Unterwegs in Düsterburg gilt heute als einer der Klassiker der deutschen Maker-Szene. Das Spiel war bereits seit 2001 in Entwicklung und trug in seiner Urfassung den Titel [[Zwei Leben]]. Unter diesem Namen erschien im November 2001 auch die erste spielbare Demo. Trotz der noch deutlich simpleren Inszenierung enthält Zwei Leben, was die Geschichte und das Szenario betrifft, bereits fast alle Grundbausteine des finalen Spiels. Wenig später wurde der finale Name ausgewählt.
  
Je nach Spielweise bietet „Unterwegs in Düsterburg“ zwischen 15 und 40 Stunden Spielzeit, es gibt zahlreiche Nebenquests und verborgene Orte und Schätze. Besonders die packende und gleichzeitig humorvolle Inszenierung und Erzählweise sowie die wie aus einem Guss wirkende Spielwelt machten ''UiD'' damals zu einem großen Erfolg - obwohl der Titel technisch eher unauffällig war. Die Welt von UiD wurde von Anfang an sorgsam und mit viel Liebe zum Detail bedacht, Dialoge wurden mit viel Wortwitz geschrieben und wurden einem Lektorat unterzogen; auch die Handlung ist spannend und frei von Widersprüchen. Grandy verwendete außergewöhnlich viel Zeit in die Konzeption und Planung des Spiels und ließ sich dabei auch ausführlich von anderen Entwicklern, speziell [[Alexius Hawkwood]] und [[GSandSDS]], beraten. Dies unterscheidet UiD von den meisten ambitionierten Maker-Projekten seiner Zeit, die häufig den Schwerpunkt auf technische Features und/oder extravagantes Mapping legten.
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Je nach Spielweise bietet „Unterwegs in Düsterburg“ zwischen 15 und 40 Stunden Spielzeit, es gibt zahlreiche Nebenquests und verborgene Orte und Schätze. Besonders die packende und gleichzeitig humorvolle Inszenierung und Erzählweise sowie die wie aus einem Guss wirkende Spielwelt machten ''UiD'' damals zu einem großen Erfolg - obwohl der Titel technisch eher unauffällig war. Die Welt von UiD wurde von Anfang an sorgsam und mit viel Liebe zum Detail bedacht, Dialoge wurden mit viel Wortwitz geschrieben und wurden einem Lektorat unterzogen; auch die Handlung ist spannend und frei von Widersprüchen. Grandy verwendete außergewöhnlich viel Zeit in die Konzeption und Planung des Spiels und ließ sich dabei auch ausführlich von anderen Entwicklern, speziell [[Alexius Hawkwood]] und [[GSandSDS]], beraten.<ref>[https://www.multimediaxis.de/threads/140474?&p=3171333&viewfull=1#post3171333 Grandy über Zusammenarbeit mit GSandSDS und Alexius Hawkwood]</ref><ref>[https://www.multimediaxis.de/threads/140474?&p=3171170&viewfull=1#post3171170 Austausch zwischen Grandy und GSandSDS über die Erstellung des Endes des vierten und die Geschichte des fünften Kapitels]</ref> Dies unterscheidet UiD von den meisten ambitionierten Maker-Projekten seiner Zeit, die häufig den Schwerpunkt auf technische Features und/oder extravagantes Mapping legten.
  
 
Ein weiterer Faktor für den Erfolg von „UiD“ war sicherlich auch die Tatsache, dass es, anders als viele ähnlich bekannte Projekte, fertiggestellt und als Vollversion veröffentlicht wurde. Hier hinein spielte wieder Grandys Ansatz, sich ganz auf die narrativen Aspekte des Spiels zu fokussieren und technisch hauptsächlich auf [[Maker-Standard]]s zu setzen. So gelang es Grandy, sein Projekt innerhalb relativ kurzer Zeit fertig zu stellen - zwischen der Veröffentlichung der ersten Demo ersten Demo (Herbst 2001) und Version 1.0 (Sommer 2003) vergingen weniger als zwei Jahre.  Auch nach Release der ersten Vollversion verbesserte Grandy das Spiel noch weiter; die letzte und finale Version 1.21 erschien im Mai 2004.
 
Ein weiterer Faktor für den Erfolg von „UiD“ war sicherlich auch die Tatsache, dass es, anders als viele ähnlich bekannte Projekte, fertiggestellt und als Vollversion veröffentlicht wurde. Hier hinein spielte wieder Grandys Ansatz, sich ganz auf die narrativen Aspekte des Spiels zu fokussieren und technisch hauptsächlich auf [[Maker-Standard]]s zu setzen. So gelang es Grandy, sein Projekt innerhalb relativ kurzer Zeit fertig zu stellen - zwischen der Veröffentlichung der ersten Demo ersten Demo (Herbst 2001) und Version 1.0 (Sommer 2003) vergingen weniger als zwei Jahre.  Auch nach Release der ersten Vollversion verbesserte Grandy das Spiel noch weiter; die letzte und finale Version 1.21 erschien im Mai 2004.

Version vom 14. Januar 2021, 14:26 Uhr

Unterwegs in Düsterburg
Uid1.png
Homepage duesterburg.rpg-atelier.net
Genre Klassisches Rollenspiel
Sprache Deutsch
Neueste Version 1.21
Veröffentlichung Ende 2001 (Erste Demo)
2003 (Erste Vollversion)
Mai 2004 (V. 1.21)
Entwickelt von Grandy
Erstellt mit RPG Maker 2000
RPG-Atelier-ID 238
RMArchiv-ID 68
EasyRPG-Status Durchspielbar
Herunterladen VV1.21
Status Fertiggestellt

Unterwegs in Düsterburg ist ein erstmals 2002 erschienenes RPG-Maker-Spiel des deutschen Entwicklers Grandy. Das Rollenspiel stammt aus der Frühzeit der deutschen Maker-Szene und gilt heute als einer deren Klassiker. Es erzählt mit viel Witz die Geschichte des klischeebehafteten Helden Grandy, der den wahnsinnigen Vampir Wahnfried aufhalten muss.

Wie kaum ein anderes RPG-Maker-Spiel ist „UiD“ bis ins kleinste Detail ausgearbeitet und es gelang ihm es als einem der ersten Maker-Titel auch außerhalb der Maker-Szene Anklang zu finden. Es war mehrfach auf der Heft-CD der Bravo Screenfun und anderer Magazine enthalten und schaffte den Sprung in die Download-Sektionen zahlreicher großer Portale. Die Popularität von Unterwegs in Düsterburg wurde im deutschsprachigen Raum vermutlich nur von Vampires Dawn erreicht.

Über das Spiel

Die Weltkarte

Unterwegs in Düsterburg gilt heute als einer der Klassiker der deutschen Maker-Szene. Das Spiel war bereits seit 2001 in Entwicklung und trug in seiner Urfassung den Titel Zwei Leben. Unter diesem Namen erschien im November 2001 auch die erste spielbare Demo. Trotz der noch deutlich simpleren Inszenierung enthält Zwei Leben, was die Geschichte und das Szenario betrifft, bereits fast alle Grundbausteine des finalen Spiels. Wenig später wurde der finale Name ausgewählt.

Je nach Spielweise bietet „Unterwegs in Düsterburg“ zwischen 15 und 40 Stunden Spielzeit, es gibt zahlreiche Nebenquests und verborgene Orte und Schätze. Besonders die packende und gleichzeitig humorvolle Inszenierung und Erzählweise sowie die wie aus einem Guss wirkende Spielwelt machten UiD damals zu einem großen Erfolg - obwohl der Titel technisch eher unauffällig war. Die Welt von UiD wurde von Anfang an sorgsam und mit viel Liebe zum Detail bedacht, Dialoge wurden mit viel Wortwitz geschrieben und wurden einem Lektorat unterzogen; auch die Handlung ist spannend und frei von Widersprüchen. Grandy verwendete außergewöhnlich viel Zeit in die Konzeption und Planung des Spiels und ließ sich dabei auch ausführlich von anderen Entwicklern, speziell Alexius Hawkwood und GSandSDS, beraten.[1][2] Dies unterscheidet UiD von den meisten ambitionierten Maker-Projekten seiner Zeit, die häufig den Schwerpunkt auf technische Features und/oder extravagantes Mapping legten.

Ein weiterer Faktor für den Erfolg von „UiD“ war sicherlich auch die Tatsache, dass es, anders als viele ähnlich bekannte Projekte, fertiggestellt und als Vollversion veröffentlicht wurde. Hier hinein spielte wieder Grandys Ansatz, sich ganz auf die narrativen Aspekte des Spiels zu fokussieren und technisch hauptsächlich auf Maker-Standards zu setzen. So gelang es Grandy, sein Projekt innerhalb relativ kurzer Zeit fertig zu stellen - zwischen der Veröffentlichung der ersten Demo ersten Demo (Herbst 2001) und Version 1.0 (Sommer 2003) vergingen weniger als zwei Jahre. Auch nach Release der ersten Vollversion verbesserte Grandy das Spiel noch weiter; die letzte und finale Version 1.21 erschien im Mai 2004.

Ursprünglich sollte Unterwegs in Düsterburg mit dem Abschluss des vierten Kapitels enden. Auf eine Empfehlung von Marlex hin, der es für eine schlechte Idee hielt, dass dadurch der Unterschied zwischen der letzten Demo und der Vollversion nur aus einem Kapitel bestehen würde, expandierte Grandy den Umfang des Spiels mit dem bekannten fünften Kapitel noch einmal signifikant.[3]

Aus technischer Sicht war „UiD“ zwar eher gewöhnlich und verwendete unter anderem das Standard-Kampfsystem sowie klassische REFMAP-Chipsets für das Mapping. Was an UiD jedoch hervorsticht, ist seine schön und humorvoll gestaltete Spielwelt sowie eine spannende und mit viel Charme erzählte Hintergrundgeschichte. Mit diesen Merkmalen setzte sich das Spiel zur Zeit seines Erscheinens von einem Großteil der anderen deutschen Makerproduktionen ab.

Mit der Entwicklung begann Grandy im Oktober 2001, noch im selben Jahr folgte eine erste Demo. Als sich das Projekt der Fertigstellung näherte, wurde Grandy von Alexius Hawkwood und GSandSDS dabei unterstützt. Weitere Credits-Einträge für nennenswerte Mithilfe erhielten Feldherr (Battle-Animationen) sowie Artifex (Charakterposen). 2003 wurde Unterwegs in Düsterburg zum Spiel des Jahres im RPG-Atelier gewählt. Im Vorjahr war bereits die Demo von der Jury zur „Demo des Jahres“ gekürt worden. Nach der ersten Vollversion im Jahr 2003 erschien das letzte Update schließlich im Jahr 2004. Unter dem Namen „Tarius Edition“ sollte einige Zeit nach Release der Vollversion eine Version von UiD mit komplett selbstkomponiertem Soundtrack erscheinen. Diese Idee wurde schnell wieder verworfen, jedoch wurden einige bereits fertige Musikstücke auf der Webseite des Spiels veröffentlicht.

UiD bildete später die Basis für das Weltenbau-Projekt, einem Versuch dessen Fantasy-Welt auch für die Spiele von externen Entwicklern zu öffnen.

Hintergrundgeschichte

Libra, Grandy und Dankwart

Grandy, der Protagonist des Spiels, erwacht eines Tages mitten in einem Wald und tritt aus einer Nebelbank. Er hat keinerlei Erinnerungen an seine Vergangenheit, das einzige, an das er sich noch erinnern kann, ist der Name Libra, und dass der Hund, der auf einmal vor ihm steht, irgendwie zu ihm gehört.

Zusammen mit seinem Hund, der auf den Namen Julie hört, versucht Grandy ersteinmal zu erkunden, wo er sich eigentlich befindet und trifft dabei auf Dankwart, einen älteren Herren, der in einer Strohhütte haust, ganz im Widerspruch dazu aber ansonsten einen recht vornehmen und höflichen Wesenszug an sich hat. Von ihm erfährt Grandy, dass sie sich in einer Gegend, die den Namen Ostmarken trägt, befinden, einem Ort ganz am östlichen Rande des Herzogtums Düsterburg, ehemals Falkenburg, das seit mittlerweile 20 Jahren von einem Unhold namens Wahnfried regiert wird. Dieser Wahnfried hat die Herrschaft und den Herzogstitel damals mit Gewalt an sich gerissen.

Dankwart offenbart ihm schließlich auch, der von Wahnfried entmachtete ehemalige Herzog zu sein, der seitdem hier in den Ostmarken im Exil lebt. Auch die mysteriöse Libra will Dankwart getroffen haben, die seinen Angaben nach mit Grandy das gleiche Schicksal zu teilen scheint. Bald stellt sich sogar heraus, dass Libra und Grandy vor ihrem Gedächtnisverlust ein Paar waren. Doch kann eine solch ungeheuerliche Geschichte wirklich wahr sein?

Bilder

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Trivia

Unterwegs in Düsterburg ist voll von Easter-Eggs und Anspielungen auf Filme, Bücher und Popkultur. Auch Anspielungen auf Werke und Personen der deutschen Makerszene finden sich in UiD. Diese sind unter anderem:

  • In der Frühfassung des Spiels wurde noch eine modifizierte Variante von Alex als Grafik für Grandy benutzt. In der Finalfassung verwendet die Figur Roncarlo Ti Paroli die Alex-Grafiken. Dieser ist ein klischeehafter Möchtegern-Abenteurer, der seinen Großvater und seinen jüngeren Bruder Talex vernachlässigt und später von einem Dämon getötet wird. Roncarlos Initialen sind zudem eine Anspielung auf RTP.
  • Der ehemalige Quartier-Admin Artifex tritt als gleichnamiger Hafenmeister in Königsberg auf.
  • Asgar Serran, einer der Hauptcharaktere der Vampires-Dawn-Reihe, hat einen Cameo-Auftritt im Spiel. Er tritt als wahnsinniger Vampir Asgar auf, der im psychiatrischen Krankenhaus Düsterburg inhaftiert ist.
  • In Schloss Düsterburg findet sich ein Gemälde, das von Alaine Frynia, einer weiteren Hauptfigur aus Vampires Dawn, gestiftet wurde.
  • Marlex, der Ersteller der Vampires-Dawn-Reihe, hat ebenfalls einen Cameo-Auftritt in UiD. Er tritt dabei als Vampirhauptmann Xelram auf.
  • Dante und Thorn aus Aurora's Tear treten als zwielichtige Händler neben der Düsterburger Taverne in Erscheinung. Später besitzen die beiden ein Haus in Königsberg.
  • In Königsberg gibt es einen Grünwald-Elfen namens Kokibi.
  • Ebenfalls in Königsberg lebt ein sprechender Rabe namens Stöö - offenbar eine Anspielung auf den ehemaligen Quartier-Admin Stööö.
  • Der Multimediaxis-Moderator Göfla ist als Matrose Göfla ebenfalls in UiD verewigt.
  • Frägelschö ist ein nerviger kleiner Junge in Königsberg - und ein real existierender User im Multimediaxis.
  • Die Namen Serafin Davidoff von Schöppelbrunn (SDS) und sein Berater Grimor Schlangenzahn (GS) sind eine Anspielung auf GSandSDS.
  • In Königsberg gibt es einen indischen Händler namens Sheeva - benannt nach dem gleichnamigen Moderator im Quartier.
  • Im Königsberger Stadtteil Klipping hat ein Charakter namens Sacume einen Bauernhof und vergibt eine Quest, nach deren Abschluss er Grandy ein Schwert namens Lazalantin schenkt. Sacume, der Farmer war der Name eines Moderators im Quartier.
  • Feldherr hat in Königsberg ebenfalls einen Gastauftritt.

Des Weiteren griff Grandy bei der Entwicklung von UiD wieder Ideen aus seiner Zeit als Schreiber für das Pen-&-Paper-Rollenspiel-Magazin WunderWelten auf.[4] Alle folgenden Abenteuer spielten sich in der Welt von Das Schwarze Auge ab:

  • Wahnfried hat einen Namensvetter in dem Charakter Wahnfried von Eichbach aus dem Abenteuer Die Nacht der Jagd. Obwohl beide Gestalten Vampire sind, handelt Die-Nacht-der-Jagd-Version im Vergleich jedoch aus lauteren Motiven.
  • Malthur entstand auch als Teil eines Abenteuers (Im Namen des Vaters), das aber nie veröffentlicht wurde. In dieser Geschichte sollten die Spieler Zwischenfälle im Tempelbezirk untersuchen, die sich auf Malthur zurückführen lassen. Ähnlich wie in UiD befand sich Malthur auf einer ewig langen Reise, von der er zum Start der Geschichte zurückkehrt. Bei seiner Ankunft wird er von Kultisten erwartet. Inzwischen hat er jedoch einen Hass gegen alle Gottheiten und deren Vertreter entwickelt. Darüber hinaus ist das Schwert, das Malthur in diesem Abenteuer schwingt, als Lazalantin bekannt.[5]
  • Die Rabenstein-Episode basiert in größeren Maßen auf dem Abenteuer Ein Auge in der Finsternis, das allerdings ebenfalls nicht veröffentlicht wurde und von dem daher nicht viel mehr bekannt ist.

Siehe auch

Links

LetsPlays (Auswahl)

Quellen

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● Alles rund um den Düsterburg-Weltenbau
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● Alles rund um das RPG-Atelier