Elite-User

Aus Makerpendium.de

„damit will ich euch eher sagen, macht was gegen die Spinner - auch wenn sie lang dabei sind, ich hätte da null Skrupel.“

Sesostris mit ablehnender Haltung über arrogante Elite-User[1]

Elite-User sind in Online-Communities ein praktisch immer auftretendes Phänomen. Der Begriff „Elite-User“ ist nicht einheitlich definiert; in der Regel werden damit aber Community-Mitglieder bezeichnet, die als besonders angesehen oder einflussreich gelten. Der Ruf als Elite-User entsteht aus realen oder vermeintlichen Leistungen in der Maker-Szene, Fachwissen oder hoher Community-Aktivität, häufig auch aus einer Kombination dieser Faktoren.

Der Begriff wurde sowohl positiv wie auch negativ konnotiert verwendet. Einerseits wurden damit verdiente und kompetente Community-Veteranen bezeichnet, „Elite-User“ diente aber auch als abwertende Bezeichnung für eine selbsternannte, scheinbar „unverdiente“ Forenelite.

Im Gegensatz zu Administratoren, Moderatoren oder einer sonstigen Staffmitgliedschaft, ist „Elite-User“ ein inoffizieller Status, der vor allem auf einer subjektiven Einschätzung beruht. Häufig, aber nicht immer, waren oder sind Elite-User aktuell aber auf einer oder mehreren Webseiten Staffmitglied und/oder traten durch vielversprechende Maker-Projekte in Erscheinung. Es gibt Elite-User, die Community-übergreifend als Szene-Elite gelten und solche, die diesen Status nur in einzelnen Foren haben.

Kriterien

Es gibt keine einheitliche Definition von „Elite-User“, meist erfüllen die betroffenen Nutzer aber mehrere der folgenden Kriterien:

  • Lange, häufig jahrelange, Mitgliedschaft in der Community
  • Hohe Beitragszahl in einem oder mehreren Maker-Foren
  • Bekanntheitsgrad in der Community
  • Hervorragend vernetzt mit anderen Elite-Nutzern
  • Bekanntschaft mit Angehörigen des Staffs
  • Selbst Teil des Staffs, z.B. als Moderator oder gar Administrator, oder eine solche Tätigkeit in der Vergangenheit
  • Verfügt über Insiderwissen aus der Szene und hat häufig bereits an Community-Treffen teilgenommen
  • Bekannte und geschätzte eigene Maker-Projekte oder zumindest hervorragende Expertise mit dem Maker
  • Hohe Fachkenntnis auf einem oder mehreren relevanten Gebieten, z.B. Programmierung, Webentwicklung oder -design, zeichnerisches Talent
  • Erkennbar gebildet und/oder großes Hintergrundwissen in Bereichen wie japanischer Kultur, Mangas & Anime, Technik, Videospielen, Pen&Paper-Rolllenspielen, Popkultur, etc
  • Etwas älter als das Durchschnittsalter der Community oder wirkt zumindest reifer
  • Hält sich zumindest grundlegend an Rechtschreibregeln und ist in der Lage, Gedanken verständlich zu formulieren
  • Hat eine eigene Homepage oder spielt bei kleinen oder mittelgroßen Maker-Communities eine Schlüsselrolle
  • Hat eigene Ressourcen oder Skripte erstellt oder bekannte Tutorials geschrieben

Typischerweise gibt es kaum Benutzer, die alle obigen Kriterien erfüllen. Auch ist es möglich, dass Nutzer zwar mehrere der obigen Kriterien erfüllen, aber trotzdem nicht als Elite-User anerkannt wurden. So ist beispielsweise ein Forenmitglied, dass sich bereits vor langer Zeit registriert hat, einen hohen Beitragszähler hat und ein bekannter Name ist, nicht automatisch „Elite-User“, wenn sein Auftreten eher unprofessionell oder „kindisch“ ist. Elite-User sind immer auch Respektspersonen, haben ein gewisses Auftreten und gelten als fachkundig. Selbst wenn Eliteuser nicht mehr aktiv waren, hatten ihre Nicknamen noch Jahre später einen „guten Klang“.

Der „unverdiente“ Elite-User als Phänomen

Nicht immer resultiert der Elite-User-Status aus tatsächlichen Leistungen und/oder hoher Kompetenz. Teilweise waren es lediglich einflussreiche Kontakte, etwas Insiderwissen und ein „lange dabei sein“, durch das eigentlich eher gewöhnliche Nutzer als Elite-User gesehen wurden. Häufig waren es auch genau diese „Elite-User“, die ihren elitären Status besonders offen zur Schau stellten.

In der Maker-Szene gab es eine Reihe von bekannten Persönlichkeiten, deren Szene-Berühmtheit nur durch ihren Status als „Elite-User“ herrührte und die sonst wenig bis gar nicht auf sich aufmerksam machten. Dabei handelte es sich um Nutzer, die nie ein größeres oder überhaupt kein Maker-Projekt in Arbeit hatten, die bestenfalls kurzzeitig oder gar nicht Teil eines relevanten Staffs waren und/oder nur selten durch wirklich kompetente Beiträge auffielen.

Quellen

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● Szene-Wissen und Netzkultur