Culture Making

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Culture Making (deutsch: Maker-Kultur) ist ein gängiger Sammelbegriff aus der französischsprachigen Maker-Szene, der die Gesamtheit der künstlerischen und intellektuellen Leistungen der Community seit ihrer Entstehung umfasst. Es kann darunter eine Art Kollektivbewusstsein der Szene verstanden werden. Einen vergleichbaren Begriff gibt es im Deutschen nicht.

Der Begriff wurde erstmals von Grayback im Forum der Ligue des Makers Extraordinaires („LDME“) geprägt und fand schnell Verbreitung, bis hin zur Überstrapazierung. Inspiriert von dem Phänomen, schafften die beiden Szener Saturnome und Jyuza le nuage im Portal von LDME erstmals eine eigene Rubrik "Culture Making"[1], um die Geschichte der Szene zu dokumentieren. Dies beinhaltete historische Ereignisse wie zB. die Zeremonien der Alex d'Or, bedeutende Spiele-Releases, aber auch gebräuchliche Szene-Begrifflichkeiten. Diese Tradition wurde später von der Community ImagieNation[2] und nach deren Niedergang von Oniromancie[3] fortgesetzt.

Chronik der französischen Maker-Szene

(→ Hauptartikel: Chronik der französischen Maker-Szene)

Multi-Making

Multi-Making dient als Überbegriff für gemeinschaftlich produzierte Arbeiten der Szene, typischerweise Spiele aus der Kategorie des Chain Games. Jeder Teilnehmer an einem solchen Projekt bringt eigene Skills und Stile mit sich, was zu einem Patchwork aus verschiedensten Identitäten führt. Als Pionier kann hier El Diablo mit dem fünf Kapitel umfassenden Fliers Tribe gesehen werden. Größere Bekanntheit erhielt zudem die Community LDME mit ihren Kult-Spielereihen Rutipa's Quest und Les Aventures d'un Avatar. Auch konventionelle gemeinschaftliche Arbeiten mit zwei oder mehr Entwicklern können diesem Begriff untergeordnet werden.

Zu den bekanntesten Multi-Maker-Spielen aus der französischen Maker-Szene zählen:

Häufige Begriffe

Fast Games

Als Fast Games (Inspiriert von dem Begriff Fast Food) werden in der Community Spiele-Produktionen bezeichnet, die nach sehr kurzer Entwicklung fertiggestellt werden und weniger als 2 Stunden Spielzeit besitzen. Dazu zählen mit wenig Aufwand erstellte Kurzspiele, sowie typische Trashgames. Zu diesem Phänomen des Fast Games, bei dem Quantität vor Qualität gilt, werden üblicherweise Spiele-Reihen wie Rutipa's Quest und Les Aventures d'un Avatar, sowie Spielentwickler wie Saturnome gezählt. Kritisiert wird diese Entwickler-Mentalität vor allem im Zusammenhang mit dem Phänomen des Star Makings.

Star Making

Star Making bezeichnet das Phänomen von Communities, die einen starken Fokus auf eine kleine Gruppe von "Star"-Entwicklern innehatten. Das Portal La Ligue des Makers Extraordinaires stand besonders in der Kritik, einzelne Spielentwickler besonders hervorzuheben (Für jedes Mitglied der Liga gab es sogar ein eigenes Unterforum) und damit statt konventioneller Spiele, vor allem die Entwicklung von Fast-Games zu unterstützen. Die Kritiker-Seite Le Parnasse bezeichnete dieses Verhalten sogar als sektenartig.

Boulet

Der französische Internet-Slang "Boulet" (wortwörtlich: Kanonenkugel) beschreibt einen unerfahrenen Nutzer, der sich wie eine Klette an eine Community haftet. Vergleichbar ist er mit dem englischen Slang Noob. Boulets führten zum Untergang so einiger Communities, wie zB. Manka-Dream.

Ein wiederkehrende Projektionsfläche für den kollektiven Ärger mit diesen Erscheinungen ist der fiktive Antagonist Boulé de Menkadreamme, ein Nobelmann, der die Personifikation von Boulets darstellt und häufig eine Rolle in Comics und Spielen von Saturnome findet.

Das Szene-Mitglied The Maker kategorisierte Boulets im Kontext der Maker-Szene wie folgt[4] (frei übersetzt):

  • Gentil boulet (Nette Kugel)

„„Un peu con con, du genre à pas comprendre quand une remarque est dirigée contre lui mais loin d'être méchant, on peut même bien l'aimer.““

The Maker

Ein netter kleiner Idiot. Die Sorte, die nicht merkt, wenn eine Bemerkung gegen sie gerichtet ist, jedoch weit von einem bösartigen User entfernt ist. Kann sogar gerngehabt werden.

  • Boulet (Kanonenkugel)

„„Le type qui s'accroche à vous, ce qui est lourd, vous lache pas et vous noie de sa présence. Faite lui une remarque il ne la comprendra jamais.““

The Maker

Die Sorte, die sich wie eine Klette an dich haftet, nicht loslässt, und dich mit seiner Präsenz ertränkt. Richte eine Bemerkung gegen sie und sie wird sie nie verstehen.

  • Gros boulet (Fette Kugel)

„„Lui c'est le nuisible. Se prends un peu pour dieu dans sa bulle. Il est capable des pires énormités, souvent au grand dam de son entourage adoptif et en plus se complait dans son ignorance.““

The Maker

Die Pest. Hält sich selbst für Gott in ihrer Blase, ist zu den schlimmsten Ungeheuerlichkeiten in der Lage (oft zum Leid ihres Umfelds) und erfreut sich zudem an ihrer Ignoranz.

  • Boulet cosmique (Kosmische Kugel)

„„Celui là il est rare. Il brille tellement que c'en est aveuglant. Très difficile à atteindre tellement il est dans une stratosphère élevée, à chaque fois qu'il ouvre la bouche l'assemblée hésite entre l'incrédulité la plus dense et le fou rire compulsif. Mais lui aussi c'est un nuisible pour l'esprit.““

The Maker

Selten. Diese Art scheint so hell, dass es erblindend wirkt. Sehr schwer zu erreichen, da sie sich sehr hoch in einer Stratosphäre befindet und jedes Mal, wenn diese Art ihren Mund öffnet, belässt sie ihr Umfeld zwischen Zuständen von Fassungslosigkeit und zwanghaftem Gelächter. Schädlich für den Geist.

  • Trou Noir (Schwarzes Loch)

„„Si le précédent émettait de la lumière celui là l'absorbe! En sa présence les autres pourraient presque briller d'intelligence si son énorme densité ne les broyait pas au niveau subatomique. Mytho, parano, et schyzo, en général il combine de nombreuses tares de psyché s'il ne les saupoudre pas d'un faciès ingrat.““

The Maker

So wie die vorherige Art wie ein blendendes Licht wirkt, scheint diese es zu absorbieren. In ihrer Präsenz kann fast jede Person mit ihrer Intelligenz hervorstechen, wenn sie nicht durch die enorme Dichte auf einem subatomaren Level erdrückt werden würde. Paranoid und schizophren, kombiniert diese Art verschiedenste psychische Störungen.

Quellen

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● Die französische Maker-Szene (1999-2010)