Maker World 2k: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 7. Oktober 2023, 09:58 Uhr
Die Maker World 2k (kurz MW2k) war eine primär von Akuma und sichlor13 organisierte „Online-Messe“ der deutschen RPG-Maker-Szene, speziell des RPG-Maker-Quartiers. Unterstützt wurden die Organisatoren außerdem von Heaven, Gismo und Skarge.
Wenngleich der „MW2k“ zur damaligen Zeit kein ganz großer Erfolg beschieden war, war sie doch ein Ereignis, das langfristig in Erinnerung blieb.
Geschichte und Konzept
Im Laufe des Sommers 2002 boomten die Maker-Szene und ihre großen Maker-Foren. Die Zahl der wöchentlich neu vorgestellten Spiele und Spielkonzepte war so groß, dass auch vielversprechende Projekte in dieser Masse unterzugehen drohten. Gleichzeitig waren viele vorgestellte Projekte qualitativ minderwertig oder eindeutig als „Rohrkrepierer“ erkennbar, bei denen der Projektabbruch nur eine Frage von Wochen oder gar Tagen war.
So entstand im RPG-Maker-Quartier die Idee, eine Art Onlinemesse abzuhalten, auf der nur ausgewählte Spiele vorgestellt werden sollten, diese dafür aber in einem besonders schönen Rahmen. Die MW2k wurde im Laufe des Juli 2002 von Akuma erstmals angekündigt. Akuma (damals auch Trusty Wolf) war der Hauptorganisator der Messe und übernahm auch deren Hosting. Unterstützung bekam er insbesondere von sichlor13, aber auch Heaven, KingJim und Gismo.
Ende Juli 2002 startete Akuma einen erneuten Teilnahmeaufruf, nachdem bislang nicht genügend Interessenten zusammengekommen waren.[1] Akuma kündigte die Messe anfangs nur im Quartier an, erst nachdem alle Plätze vergeben waren, wollte er sie auch in anderen Foren bewerben.[2] Die ursprünglichen Anforderungen sahen sehr hohe Anforderungen an die teilnehmenden Projekte vor: So war anfangs sogar die Rede davon, dass alle Projekte mit einem „Stand“ auch eine Demo mitliefern sollten. Am Ende stellte sich diese Erwartung als unrealistisch heraus. Nichtsdestotrotz gab es bei etlichen Projekten „Messe-Demos“ und fast alle Teilnehmer gaben zur Messe auch exklusives Material preis.
Möglicherweise war das Vorhaben von der realen Spielemesse Games Convention inspiriert, der Vorläuferin der Gamescom, welche im Spätsommer 2002 erstmals stattfinden sollte und von vielen spieleaffinen Jugendlichen herbei gefiebert wurde. Die MW2k war erkennbar wie eine „echte“ Messe aufgebaut; es gab sogar einen „Lageplan“ des „Messeareals“.
Jedes teilnehmende Projekt sollte seinen eigenen „Stand“ haben, wobei ein Stand hier eine frei gestaltbare HTML-Seite war, welche auf der Webseite der Messe prominent verlinkt und auch von ihr gehostet wurde. Die Messe war aber explizit kein Wettbewerb um die beste Webseite; es standen ganz klar die Maker-Projekte selbst im Zentrum.
Das endgültige Konzept sah dann 19 Ausstellerstände sowie einen zusätzlichen 20. Stand mit einem Gewinnspiel vor. Sämtliche Teilnehmer hatten sich im Voraus zu bewerben, um unseriöse Projekte vorab auszufiltern. Am 4. September standen scheinbar alle 19 Aussteller fest.[3] Tatsächlich sagten aber sehr viele angemeldete Teilnehmer entweder wieder ab oder ließen die Abgabefrist für ihren Stand verstreichen[4]. Unter anderem wurden Projekte zurückgezogen, weil sie zu wenig fortgeschritten waren oder sogar kurz nach der Anmeldung wieder eingestellt worden waren.
Dies führte zu diversen Verschiebungen der MW2k. Die ursprünglich für Spätsommer 2002 geplante Online-Messe startete schließlich am 2. Oktober um 15:20. In den Tagen danach wurde sie in den Foren noch etwas gepusht.[5] Am 12. Oktober 2002 schloss dann Yuna nach Absprache mit Akuma das Forenthema zur MW2k, was gewissermaßen als Schluss der Messe gelten konnte. Die Webseite und alle Stände blieben jedoch noch bis Ende März 2003 einsehbar.
Die Stände
Standnummer | Projekt | Autor |
---|---|---|
1 | Soul Catcher | Wolflatex - Akuma & Rosslatex |
2 | Nicht vergeben | - |
3 | Nicht vergeben | - |
4 | Unterwegs in Düsterburg | Grandy (damals auch Dankwart) |
5 | Nicht vergeben | - |
6 | Golden Claw & Gestrandet | Chaos |
7 | Evil Eye | Vierge |
8 | Virtual Life | Nilsi |
9 | Le Destin | Akuma |
10 | Nebel Ascayras | Heaven |
11 | Highway | Artifex |
12 | Blutgedanken | KillerKitten666 |
13 | Nicht vergeben | - |
14 | Pompillium | NaitLesnah & Genosse Wolflinski |
15 | Sexy Man | Jesus_666 |
16 | Nicht vergeben | - |
17 | Star Wars: Fate of a Jedi | KingJim |
18 | Nicht vergeben | - |
19 | The Legend of Zelda | sichlor13 |
20 | Gewinnspielstand | - |
Zurückgezogene oder nicht abgegebene Projekte waren:
- Struggle of Liberty von Grag (Verlust von Interesse an der Messe)
- Deluma von Ghost (Projekt zwischenzeitlich eingefroren)
- Schatten der Vergangenheit von KillatHome (Grund unbekannt)
- Hidden Tricks von Alexius Hawkwood (Zu wenig zeigbares Material)
- Ephik von VegetaMjshima (Grund unbekannt)
- Legends von Owen (Grund unbekannt)
- Hall of Destiny von Rianq (Grund unbekannt)
- Tec: The Asgard Legend von Tecwarrier (Grund unbekannt)
- Unbekanntes Projekt von Phil Morteja (Von Akuma vorschnell angekündigt, hatte kein Interesse an der Messe)
Bilanz
Die Messe blieb auch lange nach ihrem Ende als schönes Ereignis der frühen Maker-Szene in Erinnerung. 2003 gab es mit der Rm2k Convention einen Versuch, erneut eine Maker-Messe zu organisieren. Insgesamt war die Bilanz trotz weniger Ständen als erwartet also durchaus positiv.
Rückblickend machte die Messe auch deutlich, wie wenige angekündigte Maker-Spiele überhaupt erschienen. Von allen auf der MW2k gezeigten Spielen wurde nur eines, Unterwegs in Düsterburg, fertiggestellt. Von nur zwei weiteren Spielen erschien ansonsten eine spielbare Version: Evil Eye von Vierge, bei dem die einzige Demo auf der Messe veröffentlicht wurde, und Pompillium von NaitLesnah, bei dem die Demo schon etliche Wochen vor der Messe erschien. Alle anderen Spiele wurden abgebrochen, ohne das je etwas Spielbares an die Öffentlichkeit gelangte. Diese niedrige Quote war symptomatisch für die Maker-Szene.