Verschollene Maker-Projekte

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Verschollene Maker-Spiele sind Maker-Spiele, die zu einem früheren Zeitpunkt veröffentlicht wurden, sich aber heute durch keine öffentliche (Internet-)Quelle mehr beziehen lassen. Seltener wird das Wort „Verschollen“ auch im Kontext von Tools, Patches und sonstigen Maker-bezogenen Programmen verwendet.

Verschollene Maker-Spiele wurden zu einem früheren Zeitpunkt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und waren damals frei herunterladbar. Im sich schnell wandelnden Internet haben Download-Links nur eine kurze Lebensdauer, speziell bei Freehostern oder Dateihostern. In der Maker-Szene wurden solche Dienste bei Spielepräsentationen zum Hochladen von Bildmaterial und Spiele-Downloads besonders häufig verwendet. Nur ein gewisser Teil der Maker-Spiele wurde später in die Spieledatenbanken großer Maker-Webseiten aufgenommen, aber auch dies bedeutete keine zwingende Sicherheit gegen Datenverlust.

Als „verschollen“ gelten Spiele dann, wenn es keinerlei öffentliche Quelle gibt (weder Originalquelle noch Drittquelle), über die sie bezogen werden können. In der Regel vergehen einige Jahre zwischen der Veröffentlichung und dem „Verlust“ eines Spiels für die Öffentlichkeit. Im Allgemeinen lässt sich festhalten, dass je älter und je weniger bekannt ein Maker-Spiel ist, desto höher auch die Wahrscheinlichkeit, dass es verschollen ist. In Extremfällen sind von Spielen nicht einmal mehr ein einziges Bild und keinerlei Informationen mehr erhalten.

„Verschollen“ bedeutet nicht zwingend, dass ein Projekt tatsächlich unwiederbringlich und für immer verloren gegangen ist. Es existiert möglicherweise noch in privaten Archiven, auf alten Festplatten oder Datenträgern der Entwickler oder damaligen Spielern. Häufig haben diese Personen die Maker-Szene aber schon lange verlassen und es besteht kaum mehr eine Kontaktmöglichkeit; außerdem herrscht oft Unwissen darüber, was sich im eigenen „Datenfriedhof“ befindet. In einigen Fällen gelang es aber, lange verlorengeglaubte Spiele wieder aufzutreiben. Das RMArchiv ruft zur Suche verschollener Spiele auf und führt hierzu eine öffentliche Liste mit verlorenen Maker-Projekten, von denen eine ganze Reihe auch tatsächlich gefunden und eingesendet werden konnte.

So kann bei kaum einem verschollenen Maker-Spiel endgültig ausgeschlossen werden, dass es möglicherweise wieder auftaucht. Allerdings sinkt die Wahrscheinlichkeit hierfür je länger es schon verschollen ist: Datenträger werden formatiert oder verschleißen, alte Geräte werden entsorgt und Kontaktmöglichkeiten zu potentiellen Inhabern von Kopien reißen mit der Zeit immer mehr ab. Es gab außerdem auch Fälle, in denen ein verschollenes Projekt wiedergefunden wurde, einige Jahre später wegen erneutem Datenverlust aber wieder verschollen ging (z.B. Pokémon - Another Story).

Klassischerweise nicht zu den verschollenen Spielen zählen Projekte, von denen eine spielbare Version existierte, auf welche aber nur ausgewählte Personen wie Betatester oder gar nur die Entwickler selbst Zugriff hatten. Es existieren auch Projekte, bei denen nur die aktuellste Version als verschollen gilt; ältere und weniger vollständige Versionen aber erhalten sind. Beispiele sind etwa The Legend of Zelda: Angels Four, Ephik oder Divinitas.

Der dauerhafte Verlust von Werken ist ein großes Problem der Maker-Szene. Projekte wie das RMArchiv und Makerpendium haben es sich zur Aufgabe gemacht dem entgegenzuwirken.

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